Monthly Archives: Juni 2013
Ferngesteuerte Mini Helikopter – Welche Einsteigermodelle gibt es?
Abgesehen davon, dass die Piloten eines richtigen, großen Helikopters es wahrscheinlich am Schwierigsten haben, ist auch das Fliegen eines RC Helikopters mit 4 oder mehr Kanälen eine Kunst für sich. Bis man einen solchen Mini-Helikopter wirklich fliegen kann, bedarf es einiger Übung. Denn zum Fliegen gehört nicht nur das “in die Luft bringen”, sondern auch die Beherrschung des Flugobjekts dazu. Was also sollte man als Anfänger beachten?
Grundsätzlich gilt eine Regel : Je mehr Kanäle ein ferngesteuerter Helikopter hat, desto schwieriger ist er zu fliegen. Denn es kommt pro Kanal eine neue Steuerungs-Ebene hinzu, die zeitgleich neben den anderen kontrolliert werden muss. Doch welche Steuerungs-Ebenen gibt es und was bedeuten sie?
RC Helikopter für Anfänger:
Wer keine Ahnung vom RC Helikopter-Fliegen hat, aber gerne seine ersten, frustfreien Erfahrungen machen möchte, sollte nicht sofort zum 4-Kanal Helikopter greifen. Mit 2 Kanälen ist man für den Anfang schon gut bedient und kann gefahrlos durch das Wohnzimmer fliegen. Es gibt vier Steuerungs-Ebenen, die in dieser Reihenfolge mit den Kanälen verfügbar werden:
- Pitch (Steigen/Sinken)
- Gieren (Drehung um die Eigene Achse)
- Nick (Vorwärts/Rückwärts fliegen)
- Roll (nach Rechts/Links fliegen ohne zu gieren)
Jetzt fragen sich bestimmt einige verwundert, ob das heißt, dass man mit einem 2-Kanal Helikopter nicht vorwärts fliegen kann. Im Prinzip schon, aber ganz so einfach ist es auch nicht. Da ein 2-Kanal eben nicht über “Nick” verfügt, um den Helikopter in eine Schräglage zu bringen, damit er nach vorne fliegt, muss man als Pilot etwas tricksen.
Am “Einfachsten”, so steht es auch in den Benutzeranleitungen, ist es mit dem 2-Kanal Helikopter hoch genug zu steigen, um danach den Helikopter etwas fallen zu lassen. Dadurch neigt sich die Nase nach unten (wie beim Nick) und man kann wieder gas geben, damit der RC Helikopter nach vorne fliegt. Einfach ist das aber nicht und ein schönes Flugbild bekommt man damit erst recht nicht. Wer nicht nur “rumfliegen”, sondern ernsthafte Flugmanöver erlernen möchte, sollte zu einem mehr-kanäligen Helikopter greifen.
Auch 3-Kanal Helikopter sind durchaus noch gut geeignet für Anfänger. Bei ihnen kommt das fehlende “Nick” hinzu und man kann problemlos vorwärts und rückwärts fliegen. Wer sich mit der Steuerung vertraut gemacht hat und seine Flugkünste verbessern möchte, sollte sich selbst Aufgaben stellen, die er mit dem RC Heli erfüllen muss.
Leider ist bei all diesen 2 bis 3-Kanal Helikoptern (ohne Roll) kein wirklich schöner Flug machbar. Denn damit lassen sich keine keine flüssigen, gutaussehenden Kurven fliegen. Von Tricks ganz zu schweigen. Sobald man die 3 Kanäle sicher beherrscht, sollte man sich an einen fortgeschrittenen Helikopter wagen.
Ferngesteuerte Helikopter für Fortgeschrittene:
Für fortgeschrittene RC Helikopter-Piloten gibt es dann einen weiteren Kanal. Alle Helikopter ab 4 Kanälen besitzen zusätzlich “Roll”. Damit können sie sich nicht nur nach vorne und hinten lehnen (Nick) sondern auch zu den Seiten. Besonders zu Geltung kommt das in den Kurven. Ein spektakuläres Flugmanöver wäre beispielsweise Folgendes: Der Heli fliegt auf mittlerer Höhe langsam nach vorne. Schlagartig lehnt man den Heli zur Seite und lässt dabei den Nick kommen. Jetzt “giert” man noch in die entsprechende Richtung und schließt das Ganze mit einem abbremsenden Nick nach hinten ab. Dadurch entsteht eine große flüssige Kurve, die nur mit einem 4-Kanal Helikopter realisierbar ist. Solche ferngesteuerten Helikopter kann man zum Beispiel bei d-edition online oder vor Ort kaufen.
Besonders zu empfehlen ist der Robbe Align T-Rex 100 . Am besten im RtF-Paket. Dieser ferngesteuerte Helikopter ist nicht ohne Grund ein Dauerbrenner bei Fortgeschrittenen. Klein, leicht, wendig und mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Nissan-Werbung: RC Driftkunst vom Feinsten
Bereits vor einiger Zeit haben wir über das Driften mit RC Modellautos berichtet . Wie viele sicherlich wissen, geht es dabei nicht um Schnelligkeit, sondern darum, die Kurven möglichst elegant zu nehmen. Nissan zeigt mit diesem Werbespot nicht nur, wie man driftet, sondern auch, wie man ein richtig gutes Video mit Hilfe von RC Modellen Dreht.
Was mit dem großen Nissan nicht geht, ohne das man sich ernsthafte Probleme mit der Polizei einhandelt, muss eben mit einem kleinen Modell bewerkstelligt werden. Genau das dachte sich Nissan und baute eine kleine Version des Sentra SE-R. Von einem Kamerateam, bestehend aus weiteren RC Modellautos und einem Modell-Hubschrauber begleitet, driftete der kleine Nissan SE-R schließlich seinen Weg nach Hause, zum großen Bruder. Aber seht doch einfach selbst:
Welcher Aufwand tatsächlich hinter solch einem Video steckt, war mir zunächst gar nicht bewusst. Das Making-Of, welches mir glücklicherweise bei Youtube vorgeschlagen wurde, hat mir mir dann die Augen geöffnet. Nissan hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und dabei etwas Großartiges kreiert. Für alle, die das Drift-Fieber jetzt gepackt hat, habe ich, neben dem Making-Of, noch ein weiteres Video verlinkt.
Hier geht es zum:
Rekord: Quadrocopter überfliegt das Gotthardtmassiv
Microdrones hat letzten Mittwoch einen weiteren Rekord aufgestellt. Die Quadrocopter-Drohne “md4-1000″ hat es geschafft das Gotthardtmassiv zu überqueren. Und das, obwohl die Drohne nicht einmal 7 kg auf die Waage bringt. Der Flug von der Schweiz nach Italien dauerte etwa 25 Minuten und war für das Fluggerät alles andere als ein Kinderspiel.
Bereits letztes Jahr stellte microdrones einen Rekord mit der md4-1000 auf. Der Quadrocopter schaffte es, ganze 88 Minuten ohne äußerliche Einwirkungen, in der Luft zu bleiben. Das nächste Ziel war die Überquerung der Alpen, welches nun ebenfalls mit der md4-1000 erreicht wurde. Die ganzen 88 Minuten Flugzeit wurden dabei zwar nicht ausgenutzt.Trotzdem stieß die Quadrocopter-Drohne an ihre Grenzen. Besonders wegen der schlechten Wetterbedingungen.
Alpen-Überquerung bravurös gemeistert
Mehrere Monate Vorbereitung waren nötig, um den Rekordversuch zu starten. Es musste der gesamte Weg analysiert werden, um die perfekte Route zu finden und den Weg vorzuprogrammieren. Nicht vorprogrammierbar war das Wetter. Trotz des starken Winds, 1600 Meter Höhenunterschied und Hindernissen, wie z.B. Strommasten hat die md4-1000 es geschafft den 12 km langen Weg unversehrt zurückzulegen. Microdrones CEO Sven Juerrs kann zurecht stolz auf microdrones und alle Helfer sein.
Unterstützt wurde das Projekt von Firmen wie Mercedes, Carl Zeiss und auch Sony. Ein professionelles Filmteam wurde extra aus den USA eingeflogen um das beste Filmaterial drehen zu können. Die offiziellen Aufnahmen zum Rekord werden demnächst veröffentlicht.
Man darf gespannt sein, welcher Rekord als nächstes in Angriff genommen wird.
FPV: Mit dem Tricopter auf Ballon-Jagd
Beim Stöbern durch Youtube stößt man immer wieder auf sehr gutes und spannendes Videomaterial. Dazu gehören auch die Videos von Multicopter -Experte David Windestål. Besonders gut gefällt mir das “Ballon-Hunting” Video mit seinem Tricopter (d.h. mit drei Rotorblättern). Mit diesem Fluggerät schoss David auf Gasballons, indem er Feuerwerkskörper entzündete, die am Tricopter befestigt waren.
Ein Tricopter fliegt besonders flüssige Bewegungen und kann vor allem beim Kurvenfliegen überzeugen. Trotzdem bleibt er, wie ein Quadrocopter, stabil in der Luft stehen. David hat auf seinem Tricopter zusätzlich eine Actioncam von GoPro befestigt, um so die Aktion aus der First-Person Perspektive filmen zu können. Herausgekommen ist dabei ein toller Kurzfilm für Modellbaubegeisterte. Alles was mit dem Tricopter in diesem Video gemacht wurde, löste der Pilot per Fernsteuerung aus.
Quadrocopter, Hexacopter und mehr – die Zukunft der Multicopter
Den Quadrocopter kennt so ziemlich jeder. Seitdem die Parrot AR.Drone fast überall für etwa 300 Euro erhältlich und auch noch ohne Flugerfahrung beherrschbar ist, sind Quadrocopter keine Seltenheit mehr. Doch es geht noch viel mehr. Im Hobbybereich gibt es Tüftler mit den komplexesten Hexa- und Octocopter-Kontruktionen. Professionelle Multicopter werden aber mittlerweile auch “Ready-to-Fly” angeboten, wobei man da mit mehreren 1000 Euro Anschaffungskosten rechnen muss. Was damit möglich ist und welche Risiken sich verbergen, erfahrt ihr hier.
Was ist möglich auf dem Multicopter-Markt?
Einsteigermodelle:
Wenn ihr Einsteiger seid, dann empfiehlt es sich wirklich eine Parrot AR.Dron e oder vergleichbare Modelle im 300 bis 400 Euro-Bereich zu kaufen. Ihr habt euren Spaß und könnt das Modell ohne Vorkenntnisse benutzen. Vorraussetzung für die Parrot Drohne ist allerdings ein (iOS/Android) Smartphone oder Tablet. Darüber steuert ihr die Drohne mit einfachen Joysticks und beschrifteten Buttons. Wenn ihr aber an etwas Richtigem interessiert seid und euer Flug nicht nach zehn bis fünfzehn Minuten vorbei sein soll, solltet ihr euch woanders umschauen. Ernsthafte Multicopter kosten dann schon einmal über 1000 Euro – ohne Kamera und Funkfernsteuerung.
Fortgeschrittene Multicopter:
Alles über 500 Euro gehört auf jeden Fall in den fortgeschrittenen Bereich. Ein sehr gutes Beispiel für einen tollen, RTF Quadrocopter um die 500-600 Euro, ist der DJI Phantom . Er ist voll ausgestattet, ist auch für Anfänger geeignet und kann wahlweise mit einem kompletten FPV (First Person View) Set bestellt werden.
Auch das Selberbauen eines Multicopters ist nicht günstig. Dafür bekommt ihr aber auch mehr für euer Geld. Wer die Kenntnisse dafür hat, sollte es auf jeden Fall ausprobieren und sich sein Gerät aus Einzelteilen zusammenbauen. Vor einigen Monaten tauchte sogar ein Open Source Mini-Quadrocopter auf , den man per Online-Anleitung nachbauen und programmieren kann.
Neben den Hexacopter -Modellen gibt es mittlerweile auch Octocopter, als RTF-Modell e, zu kaufen. Die Vorteile eines Copters mit mehr als vier Rotoren liegen vor allem bei der erhöhten Tragkraft. Im Internet finden sich zahlreiche Videos von voll ausgestatteten Multicopter-Drohnen, die atemberaubende Aufnahmen, von Hochhausschluchten oder weitläufigen Landschaften machen. Mit einem Octocopter habt ihr deutlich mehr Power und könnt mehrere Akkus und hochauflösende Kameras , samt Weitwinkelobjektiv mit in die Lüfte nehmen. Das Resultat sind längere Flugzeiten, bessere Aufnahmen und mehr Optimierungsmöglichkeiten. Das alles kostet aber auch mehr Zeit, Arbeit und Geld. Ihr solltet euch also immer fragen, was euer Ziel ist und was ihr wirklich mit dem Multicopter vorhabt.
Und in Zukunft?
Erst (RTF) Quadro -, dann Hexa- und schließlich Octocopter (Tri-Copter gibt es übrigens auch), was kommt als Nächstes? Der Decacopter (10 Rotorblätter)?
Die Multicopter entwickeln sich stetig weiter und bieten neue Möglichkeiten. Das birgt aber auch einige Risiken. Mit der steigenden Popularität der Drohnen kann und wird die Privatsphäre der Menschen gefährdet. Multicopter-Drohnen machen es sehr leicht, aus größer Höhe Menschen ohne deren Wissen zu filmen (Überwachungsstaat). Ein Beispiel dafür ist das INDECT-Projekt der EU. Schon heute darf nicht ohne Genehmigung mit einem Multicopter, an dem eine Kamera befestigt wurde, in der Öffentlichkeit geflogen werden.
Es gibt aber auch viele positive Einsatzmöglickeiten. Die Kamera Drohnen können nicht nur extrem scharfe Aufnahmen machen, sondern auch Menschen helfen. Indem Drohnen und Multicopter beispielsweise in bei der Rettung bzw. Bergung von Menschen in Not eingesetzt werden oder Hochhäuser auf Risse untersuchen. Flutopfer, die nur schwer zu erreichen sind, können bis zu ihrer Rettung mit Nahrung versorgt werden.
Kickstarter Projekt – Das fliegende RC Car
Quadrocopter und Modellauto in einem – diese Vision hat ein junger Brite zur Realität gemacht. Naja fast. Damit sein fliegendes RC Car serienreif werden kann, fehlen noch knapp 35.000 Pfund. Doch das Projekt auf der Crowdfunding-Website “kickstarter.com” steht sehr gut in der Zeit. Über 50.000 Pfund der geplanten 86.500 sind bereits in den ersten 9 Tagen zusammengekommen. 31 Tage lange geht das Projekt noch. (-> Direktlink zum Projekt )
Der Name Hybrid-Auto bekommt beim “B”, wie der Entwickler sein fliegendes Modellauto nennt, ein ganz neue Bedeutung. Die Amphibien-Fahrzeuge kennt jeder. Ein Auto, das gleichzeitig als Boot nutzbar ist. Aber ein Modellauto, dass gleichzeitig ein Quadrocopter ist (oder umgekehrt) und das auch noch voll funktionstüchtig ist, gab es in dieser Form noch nicht.
Der Entwickler hat es geschafft beide Fortbewegungsweisen parallel existieren zu lassen, sodass “B” jederzeit flug- oder fahrbereit ist. Die Räder sind einfach Ringe um die Rotoren und beeinträchtigen keine der Flugeigenschaften eines herkömmlichen Quadrocopter. Außerdem ging er noch darauf ein, dass das Gerät praktisch nicht kaputt zu bekommen ist. Sowohl die Räder, als auch die vier Rotoren sind extrem flexibel und belastungsfähig.
The B besitzt:
- 4 Brushless-Motoren für die Quadrocopter-Rotoren
- 4 Brushless-Motoren für die Räder
- einen 3S LiPo mit 2200 mAh (bis zu 15 min. Akkulaufzeit)
- einen Servo für die Lenkung
- eine HD Kamera (720p), die die Aufnahmen auf einer optionalen micro SD Karte speichert
- und das alles in einem robusten, hochwertigen Polycarbonat-Gehäuse
Eure Unterstützung ist gefragt!
Wer schon immer einmal ein solches Fahr/Fluggerät fliegen wollte oder einfach nur fasziniert von der Idee ist, sollte sich sofort auf die kickstarter-Website begeben und das Projekt unterstützen. Um euch von der Innovativität des “B” gibt es hier noch ein kurzes Video. Geplant ist in Zukunft noch ein deutlich umfangreicheres Video, in dem dann auch länger geflogen wird.
UPDATE:
Am 3. Juli 2013 lief die Finanzierung des fliegenden RC-Cars “B – the flying car” aus. Die angestrebten 86.000 Pfund wurden sogar noch um einige Tausend übertroffen und demnächst werden die ersten Modelle an die Kickstarter-Investoren ausgeliefert. Im kommenden Jahr soll “B” auf den Markt kommen und dann für jeden verfügbar sein. Ob der Quadrocopter mit Rädern ein Erfolg wird, wird sich zeigen – wir bleiben dran.